Der Gegenwartsphilosoph Jacques Ranciere vertritt die interessante These, die Annäherung von Alltag und Kunst habe die Moderne sehr viel stärker geprägt als beispielsweise die Abstraktion oder die Zwölftonmusik. Die Verschmelzung von alltäglicher Erfahrung und Kunst zeigt sich beispielsweise im damals noch neuen Medium Fotografie oder in den filmischen Slapstickkunststücken, mit denen Charlie Chaplin dem modernen Leben Ausdruck verliehen hat. Ernestos Herrera Ortas furioses Spiel mit verschiedenen Medien und Darstellungsformen aus der Welt des Zirkus, spielt auf ebendieser Klaviatur ebenso wie Ana Gropp-Kondićs Engführung von Erlebtem und deren Verfremdung in ihren Zeichnungen. Dekoratives und der Alltag des Krieges verbinden sich zu einer Körper-Seelenschrift. Leben und Kunst verschmelzen miteinander.

Anlässlich der Finissage wird Ernesto seine ‚Reise des Lebens‘ auf einer Leinwand zeigen. Die Aufführung erweitert auf diese Weise, das in der Ausstellung Gezeigte um eine weitere lebendige Darstellungsebene.

Beide Künstler:innen sind bei der Finissage anwesend und freuen sich über ein Gespräch mit Ihnen.