MAYDAY – Werke 1977 bis 2025 und der neue Zyklus DIE MÄCHTIGEN

Die Ausstellung gibt einen umfassenden Einblick in das Werk Albrecht Gehses mit ausgewählten Arbeiten aus den Jahren 1977 bis 2025. Im Zentrum steht der neue, 2025 vollendete Bilderzyklus DIE MÄCHTIGEN, bestehend aus 17 großformatigen Gemälden. In expressiver Malweise porträtiert Gehse führende Persönlichkeiten der Weltpolitik – einzeln oder in symbolhaften Konstellationen –, denen er mit seiner bildnerischen Sprache die Masken der Macht entreißt. Zu sehen sind unter anderem Bildnisse von Henry Kissinger, Wladimir Putin, Volodymyr Selenskyj, Donald Trump, Kamala Harris und Taylor Swift, Emmanuel Macron, Olaf Scholz und Gerhard Schröder, Giorgia Meloni, Xi Jinping, Elon Musk, Ludwig Erhard und Erich Honecker, Ursula von der Leyen und Viktor Orbán, Benjamin Netanyahu, Mohammed Bin Salman und Recep Tayyip Erdogan, Donald Tusk, Papst Franziskus und Sergei Lawrow, Mette Frederiksen und Narendra Modi.

Der Kurator Christoph Tannert schreibt im Vorwort: "In Albrecht Gehses Keilrahmengevierten pulsiert eine unbändige Intensität. Immer scheint der Künstler kurz davor zu sein, gleich zu explodieren. Wie von diesem hyperaktiven Künstler zu erwarten, drückte er auch in dieser für den Kunstraum Heilig Geist in Essen speziell arrangierten Werkschau von Anfang an mächtig auf die Tube. In seinem Zyklus der Mächtigen (2025) entkleidet er die Rosstäuscher der Weltpolitik von ihren Tarnkappen. Die malereispezifische Verrückung des Moments, da die Betrüger aus der Fassung gleiten, ist Gehses tollstes Kunststück. Wir sehen eine Verkettung diskursoffener Konglomerate, die die kathartische Funktion einnehmen, mit aller nur wünschbaren Freigeistigkeit ins Unterfutter der Debatten hineinzufahren."

Zur Eröffnung sprechen über Werk und Wirken des Künstlers: Natalia Taranta, Direktorin des Kunstraums Heilig Geist, Holger P. Härter, Herausgeber des Buches, Christoph Tannert, Kurator der Ausstellung, und Dr. Peter-Michael Diestel, letzter Innenminister der DDR. Für die musikalische Begleitung sorgen Frank Braun (Trompete) und Matthias Schneider-Hollek (Sounddesign).

Über den Künstler

Albrecht Gehse, geboren 1955 in Borsdorf bei Leipzig, wuchs in Berlin (West), Leipzig und Borsdorf auf. Er stammt aus einer süddeutschen Künstlerfamilie – sein Urgroßvater war der Jugendstilkünstler Prof. Paul Haustein, sein Großvater der Maler Ludwig G’schrey. Nach einer Lehre als Tiefdruckretuscheur (1971–1973) und dem Wehrdienst studierte Gehse von 1976 bis 1981 Malerei an der HGB Leipzig, u. a. bei Prof. Bernhard Heisig, bei dem er auch Meisterschüler (1987–1990) war. Er erhielt u. a. den Preis des Kulturministers sowie einen Sonderpreis bei „Junge Künstler der DDR – 1984“. 2002/2003 schuf er das Porträt von Bundeskanzler Helmut Kohl für die Kanzlergalerie, präsentiert 2003 in der Neuen Nationalgalerie. Seine Werke befinden sich in Museen, Institutionen und internationalen Sammlungen.